Fritz Claus, ein Ehrenmitglied des PWV

 

Sein richtiger Name war Martin Jäger.

Am 5. August 2003 jährte sich sein Geburtstag zum 150. mal.

Seine Wiege stand in Martinshöhe auf der Sickingerhöhe, wo Johann Martin Jäger 1853 als Sohn des Lehrers Johann Jäger und der Anna Marie, geb. Würrer, geboren wurde.

Unterzeichnet hat die Beurkundung der Geburt Jakob Trautmann, Bürgermeister von Martinshöhe.


Seine Kindheit war überschattet vom frühen Tod der Eltern:

1858 starb seine Mutter in Bann, 1861 sein Vater in seinem letzten Wirkungsort Bruchweiler.


Mit 9 Jahren war Martin Jäger bereits Vollwaise. Er kam zu seinem Großvater väterlicherseits nach Münchweiler a. d. Rodalb. Hier besuchte er die Volksschule.


1864 kam er in die Obhut seines Onkels Martin Würrer, damals kath. Pfarrer in Ramberg, wo er auch zur Heiligen Kommunion ging.

Mit 14 besuchte er die Lateinschule in Annweiler. Mit der Versetzung des Onkels nach Geinsheim wechselte Martin Jäger auf die Neustadter Lateinschule.


Anschließend besuchte er das bischöfliche Konfikt in Speyer.

Ab 1875 studierte er Theologie in München.

Ab 1879 wurde er von Bischof Josef Georg von Ehrler in Speyer zum Priester geweiht.


Seine ersten Wirkungsorte waren Trulben, Frankenthal und Landau.

1885 Pfarrer in Kirchmohr, 1893 bis 1909 war er Stadtpfarrer in Zweibrücken.


Dort war er rührig im Kirchenleben und zeigte eine große Verbundenheit mit den Initiatoren des PWV, an dessen positiver Aufwärtsentwicklung er großen Anteil hatte, so dass er bald als einer der ersten Ehrenmitglieder dieser Wanderbewegung wurde.


Seinem Einsatz ist auch die Errichtung des Luitpoldturmes beim Hermersbergerhof zu verdanken.


Wandern blieb seine große Leidenschaft, die der Pfarrer bis ins hohe Alter liebte.


1900 und 1901 erschienen die beiden Bände "Im Pfälzerwald", mit Schilderungen seiner Lebenswanderung von der Sickingerhöhe über Johanniskreuz in die Vorderpfalz.


Der Kultur und Geschichte des Gräfensteiner Landes hat sich der Dichter in seiner Schaffenskraft immer wieder gewidmet.


Zu einem besonders zu beachtetem Werk gehört die geschichtliche Erzählung "Maria Rosenberg", in der er auch die Entwicklung der Pfarreien und den bekannten Wallfahrtsort beschreibt.


Zahlreiche Erzählungen, Sagen, Gedichte in Prosa, in Hochdeutsch und in Pfälzer Mundart sind ein Lobgesang auf die Pfalz und den Pfälzerwald.


1909 wurde Pfarrer Jäger nach Edenkoben versetzt, wo ihm der Titel "Geistlicher Rat" verliehen wurde. Am 6. Februar 1923 starb Fritz Claus im 70. Lebensjahr. Die Beerdigung fand unter großer Anteilnahme der Bevölkerung statt, ja selbst der Bischof von Speyer gab ihm das letzte Geleit.


In Martinshöhe erinnert die Gedenktafel vor dem Rathaus, auch ein Straßennamen und das Heim des PWV an Fritz Claus.


Am Dienstag, dem 5. August 2003 waren wir auf dem Friedhof in Edenkoben, um unserem Heimatdichter und Pfarrer Fritz Claus, dem Sänger des Pfälzerwaldes, zu gedenken. Dabei wurde von Rainer Rund, 1. Vorsitzender und seinem Stellvertreter Klaus Fröhlich, ein Kranz niedergelegt.


Nun schließe ich mit den Worten, wie sollte es anders sein, mit einem Gedicht von Fritz Claus, leicht abgewandelt, und rufe allen zu:

"Seid willkommen frohe Scharen hier beim Pfälzerwaldverein, Sorg und Kummer lasset fahren bei Gerstensaft und Wein, frohe Lieder lasst uns singen dass es tausendfach erschallt, Brüder lasst die Gläser klingen, Vivat hoch der Pfälzerwald".


Franz Stuppi, 1. Vorsitzender


Quelle: Fritz Claus (Maria Rosenberg) via Wikimedia Commons